
MIG Schweißen
MIG Schweißen (Metallschweißen mit inerten Gasen) ist ein so genanntes Lichtbogenschweißverfahren.
Der Schweißdraht (2) wird mittels Motor in variabel einstellbarer Geschwindigkeit stetig und automatisch von einer Spule abgewickelt. Mittels Kontakthülse (1) wird der Draht unmittelbar und direkt an die Schweißstelle heran geführt. Dabei schmilzt der Schweißdraht sofort ab. Während des MIG-Schweiß-Prozesses wird durch eine Düse Schutzgas (3) zugeführt. Dieses verhindert das Eindringen von Sauerstoff in das Schweißbad (4) und schützt somit vor Oxidation. Diese würde zur Schwächung der Schweißnaht und folglich zu minderer Qualität führen. Die fertige Schweißnaht wird auch Schweißraupe (5) genannt.
Während beim MAG Schweißen mit aktiven Gasen gearbeitet und vorrangig Stahl verbunden wird, werden beim MIG Schweißen Nichteisenmetalle mit inerten Gasen verschweißt. Als Edelgas wird hierbei Argon, in seltenen Fällen auch Helium (ist teurer) oder deren Gemische genutzt. Da die verwendeten Gase nicht mit den Grund- und Zusatzwerkstoffen reagieren, wird das MIG Schweißen hauptsächlich beim Verbinden von Kupfer, Aluminium oder Aluminiumlegierungen sowie anderen Nichteisenmetallen eingesetzt.
Die inerten Gase ermöglichen das Schweißen mit viel höheren Temperaturen. Die Möglichkeit einer auftretenden Oxidation der Schweißnaht ist somit ausgeschlossen, was sich wiederum als sehr vorteilhaft auswirkt. Da auf Grund von Wettereinflüssen wie z.B. Wind das Schutzgas weg getrieben wird, kann das MIG Schweißen ausschließlich nur in geschlossenen Räumen stattfinden. Im Freien würde der Schweißprozess daher ohne den nützlichen Oxidationsschutz erfolgen und somit eine Schweißnaht von minderwertiger Qualität entstehen, welche wesentlich empfindlicher auf Rost und nicht so tragfähig wäre.
Diese Art des Schweißens dient zur Herstellung von Behältern und Rohrleitungen, im Maschinenbau, in der Feinwerktechnik oder der Kerntechnik.
Unterscheidung unterschiedlicher Lichtbögen beim MIG-Schweißen
- Schweißen mit Kurzlichtbogen
In niedrigen Leistungsbereichen werden Wurzelschweißungen und Schweißungen in unangenehmen Positionen oder Zwangslagen durchgeführt. Vorrangig werden dünne Bleche verbunden. Es entsteht ein fast glatter Werkstoffübergang, da beim Schweißen nur wenige Spritzer und feine Tropfen entstehen.
- Sprühlichtbogen Schweißen
Hierbei werden eher dickere Bleche verbunden. Der spritzarme, feintropfige und kurzschlussfreie Werkstoffübergang entsteht durch die großen Abschmelzungen und hohen Geschwindigkeiten beim Schweißen mit Argon-Mischgasen.
- Impulslichtbogen Schweißen
Diese Art des Lichtbogenschweißens findet bei allen Blechdicken Anwendung. Es wird mit argonreichen Mischgasen geschweißt. Genutzt wird dieses Schweißverfahren eher im mittleren Leistungsbereich. Hierbei wird ein Impuls-Strom über den Grundstrom gelegt. Es ist möglich, je nach Erfordernis die Stärke der entstehenden Tropfen während des Schweißens zu regeln. Dadurch erreicht man einen kurzschlussfreien, mit geringster Bildung von Spritzern und ebenmäßigen feintropfigen Übergang der Werkstoffe.
Vorteile MIG Schweißen:
Beim MIG Schweißen wird keine Schlacke produziert. Das Schutzgas schirmt die Schweißnaht vor Einfluss von Sauerstoff ab und verhindert daher die Gefahr der Oxidation. Auf Grund des hohen Arbeitstempos kommt es nur zu spärlicheren Wärmeeinwirkungen auf die zu schweißenden Materialien. Es ist nur mit geringen Verformungen zu rechnen. Auch durch die Möglichkeit in Zwangslagen zu schweißen hat sich dieses Schweißverfahren am besten durchgesetzt. Es entwickelte sich zu dem am meisten eingesetzten Schweißverfahren. Die hohe Festigkeit der Schweißnaht setzt die Intensität der Nacharbeit herab.
Nachteile dieses Schweißverfahrens:
Würde man das MIG Schweißen im Freien anwenden, würde es zwangsläufig zur Verwehung der Schutzgase führen. Daher kann dieses Metallschutzgasschweißen ausschließlich nur in geschlossen Räumen durchgeführt werden. Es ist nicht leicht zu beherrschen und bedarf sehr viel Erfahrung. Auf eine gründliche Schweißnahtvorbereitung ist besonderes Augenmerk zu legen.